- Höß
- Họ̈ß,Crescentia, Taufname Anna, katholische Ordensfrau, * Kaufbeuren 20. 10. 1682, ✝ ebenda 5. 4. 1744; entstammte einer Weberfamilie; äußerte schon früh den Wunsch, in das Kaufbeurener Kloster der Franziskaner-Terziarinnen einzutreten. Ihre Aufnahme als Novizin 1703 wurde durch die Fürsprache des evangelischen Bürgermeisters möglich; materiell wäre ihre Familie nicht in der Lage gewesen, sie mit der beim Ordenseintritt geforderten »Aussteuer« auszustatten. Im Kloster, wo Anna den Ordensnamen Crescentia erhielt, begegnete man ihr zunächst mit Misstrauen und behandelte sie mit großer Härte. Ihre geistliche Haltung trug ihr jedoch schon bald Bewunderung und Hochachtung ein. 1710 wurde Crescentia Klosterpförtnerin, 1717 Novizenmeisterin und 1741 Oberin des Klosters. Als Ratgeberin und Seelsorgerin, deren geistliche Autorität besonders in ihrer mystischen Spiritualität begründet war, suchten mehrere Fürsten, bedeutende geistliche Persönlichkeiten und Tausende einfache Menschen ihren Rat. Der 1785 eingeleitete Seligsprechungsprozesses führte 1900 zur Seligsprechung. Am 25. 11. 2001 wurde Crescentia Höß heilig gesprochen.Festschrift zum Seligsprechungs-Jubiläum der seligen Crescentia von Kaufbeuren 1900-1950, hg. v. J. Gatz (1950);K. Pörnbacher: Crescentia H. begegnen (2001).
Universal-Lexikon. 2012.